Sumser 1846 Hanau

Eher zufällig begann die Geschichte des Traditionsvereins, und ebenso zufällig entstand sein ungewöhnlicher Name. Aus einer Laune heraus fanden sich im Februar des Jahres 1846 zehn junge Männer der "Turngemeinde 1837 e.V. Hanau" zusammen, die vierstimmige Lieder einstudierten, um sie bei Festlichkeiten des Vereins vorzutragen. "Brüder, laßt uns lustig sein" war der Titel eines Gesangsstücks, das beim Publikum auf wachsende Begeisterung stieß und stets wiederholt werden mußte. Der Refrain des Liedes, der mit Sum Sum Sum endete, verlieh der sangesfreudigen Turnerriege schließlich ihren Namen.

Das so getaufte Gesangskränzchen entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem ansehnlichen Klangkörper, der wenig später unter der Leitung von inzwischen aufmerksam gewordenen Musik-fachleuten den Schritt zu einem selbständigen Verein machte. Ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte war, dem Zeitgeist entsprechend, der 5. Juli 1891, als die von den Frauen der Sänger gestiftete Vereinsfahne geweiht wurde. Nur zwei Jahre später, am 12. Oktober 1893, fand das erste große Chorkonzert in der "Centralhalle" statt, nach dessen Erfolg regelmäßig weitere große Konzerte folgten.

                                                                                                                              

Rascher Wiederaufbau

                                                                                                                                        

Jäh unterbrochen von den Wirren des 1. Weltkrieges fanden sich 1919 die heimgekehrten Mitglieder rasch wieder zusammen und warben für ihre Sache. Unter der Leitung von Friedrich Appel, dem Direktor der Musikakademie Hanau, standen bereits 1921 beim einem Konzert zum 75. Gründungsjahr allein 85 stimmgewaltige Männer auf der Bühne und ernteten tosenden Applaus. Der Erfolg war überwältigend und trug wesentlich zur steten Aufwärts-entwicklung bei, bis der 2. Weltkrieg erneut für eine Unterbrechung sorgte.

                                                                                                                                     

Zögender Neubeginn

                                                                                                                                 

Mit der Zerstörung Hanaus am 19. März 1945 des gesamten Notenmaterials, des Konzertflügels, der Vereinsfahne und des geamten Vermögens verlustig fand sich erst im Jahre 1948 ein kleines Häufchen unentwegter ehemaliger Sumser zusammen und rief den Männergesangverein wieder ins Leben. Unter der Leitung von Chorleiter Richard Schulz fanden zunächst in größeren Zeitabständen und dann allmählich wieder regelmäßig Chorproben mit neu angeworbenen Sangesfreunden statt. Nach der erfolg-reichen Teilnahme bei einem Gesangswettbewerb im Sommer 1953 kehrte neben der Leidenschaft für den Chorgesang auch wieder das Selbstbewußtsein der Sumser zurück. Im November 1954 standen zwei Dutzend Sänger unter der Leitung von Richard Schulz auf der Bühne des vollbesetzten Kammermusiksaals in der Stadthalle bei einem Konzert unter Mitwirkung des heimischen Solisten Hans Hillenbrand.

Musikalische Höhepunkte

Von nun an folgten unter den Chorleitern Karl Lach, Dietrich Berndt, Michael Schoplik und Reinhard Both Jahre steter Weiterentwicklung und vieler musikalischer Erfolge. So die Feier-lichkeiten zum 110-jährigen Bestehen, weil das 100-jährige Jubiläum im Jahre 1946 nicht gefeiert werden konnte. Schirmherr des Jubiläumskonzerts war der seinerzeit amtierende Oberbürgermeister Heinrich Fischer. Verliehen wurden den Sumsern in diesem denkwürdigen Jahr 1956 die silberne Ehrenplakette des Kultusministers und die Zelterplakette durch Bundespräsident Theodor Heuss.

 

"Die bewegte Geschichte der Sumser beinhaltet zugleich ein Stück Geschichte der Stadt Hanau und ist eingebettet in die Geschehnisse der jeweiligen Zeit". Diese Worte stammen vom damaligen Oberbürgermeister Herbert Dröse anlässlich des 125-jährigen Jubiläums im Jahre 1971.